SPD Staufen

Kiffen mit Augenmaß ?!

Veröffentlicht am 27.07.2022 in Aus dem Parteileben

Wie Ihr wisst fand letzte Woche, am 20.07.2022 in Denzlingen ein Vortrag zur Entkriminalisierung von Cannabiskonsum statt. Unsere denzlinger Genossen führten diese Veranstaltung durch und hatten hierfür Referenten aus Politik, Medizin, Polizei, Pädagogik und ein Mitglied des Deutschen Hanfverbandes geladen. Als erstes stellte Johannes Fechner die aktuelle Situation  der Koalitionsgespräche vor und über welche Punkte im Detail noch diskutiert und beschlossen werden muss. Mit Florian Doppler von der Polizeidienststelle Freiburg erhielten wir einen Abriss über die Kriminalstatistik und die organisierte Kriminalität. Abgerundet wurde die Faktische Seite mit der Medizin. Prof. Dr. Bela Szabo versuchte in einfachen Worten für Nichtmediziner zu erläutern was Cannabis für die Medizin und den menschlichen Körper bedeutet und Manuel Wiegert vom Deutschen Hanfverband sprach über Verbraucherschutz und Qualitätssicherung. Von der Jugend- und Drogenberatung referierte Marco Chiriatti zur Suchtproblematik allgemein. Es wurde auch über legale Drogen und ihre Folgen gesprochen und ein Versuch des Abwägens unternommen.

Zwischen den Vorträgen der fünf Referenten gab es die Gelegenheit sich auszutauschen, Fragen zu stellen, Meinungen darzulegen und auch zu höhren. Ich persönlich hatte den Eindruck, dass sich über den wesentlichen Punkt alle - mehr oder weniger - einig waren: Das Gesetz zum Verbot von Cannabiskonsum ist gescheitert. Es findet kaum noch Unrechtsbewusstsein statt.

Und dann das große ABER:

Wie die Entkriminalisierung durchgeführt werden soll ist noch fraglich. Es müsse auf jeden Fall Regelungen geben. Wie diese im Detail aussehen, kann man noch nicht sagen. Richtig ist, das es eine Altersgrenze geben wird. Hier reichen die Vorstellungen von 18 bis 25. Das hängt vor allem mit der biologischen Entwicklung des Menschen zusammen. Bei Jugendlichen kann sich häufiger Cannabiskonsum negativ auf die Entwicklung auswirken. Es kam ebenfalls der allgemeine Konsens auf, dass die Verkaufsstellen besonders zu verwalten sind und dass auch eine Qualitätskontrolle und Sicherung stattfinden muss. Nur so könne man die Gefahren des Schwarzmarktes und auch den Schwarzmarkt selbst aushebeln und mögliche schwere Schäden durch Verunreinigungen verhindern. Es wurden kleinere Lösungsmodelle zur Abgabe, zum Anbau zur Ausbildung von Fachkräften und auch zur Forschung entworfen. Es wurde über Arbeitsplätze und Haushaltseinnahmen gesprochen aber auch über die Möglichkeit dadurch Langzeitstudien in Auftrag geben zu können.

Konkrete Gesetzesinhalte und Lösungen wurden zwar an dem Abend nicht präsentiert, jedoch war es eine äußerst gelungene Meinungsdebatte. Die gut besuchte Veranstaltung hat gezeigt, dass bei uns Bürgern offenkundig Gesprächsbedarf zu diesem Thema besteht.

Legalisieren?: OK! Aber dann bitte mit Augenmaß.

Es grüßt Euch ganz herzlich aus Staufen, Ulrike

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